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Nach vielen Jahren intensiver Forschung habe ich nun eine Ahnentafel im pdf-Format erstellt, welche ich aufgrund der Größe in einem Copyshop ausplotten musste. Herausgekommen ist dabei eine 3,5 m lange Papierrolle, welche 626 Ahnen verteilt auf bis zu 13 Generationen darstellt. Diese Ahnentafel stellt den vorläufigen Endpunkt in meiner Forschung da. Die Matriken sind nun großteils ausgeschöpft. Es gibt aber noch einige Linien, bei denen ich die Vorfahren mangels zusätzlicher Hinweise nicht eindeutig identifizieren konnte. Weiters sind auch die Vorfahren im heutigen Slowenien noch großteils unerforscht.

Warum tu ich mir sowas an? Die Antwort ist einfach: Das Interesse an der Vergangenheit und den eigenen Wurzeln treibt mich an, meine Ahnen zu erforschen. Und fängt man einmal damit an, entwickelt sich daraus eine Art Sucht, eine Neugierde und Herausforderung weitere Personen zu finden, vielleicht auch Einblicke in ihre Lebensgeschichte zu bekommen. Auch wenn alles weit zurück liegt, tragen wir auch immer etwas von dieser Vergangenheit in uns. Unser persönliches Umfeld und unser Lebensraum ist das Ergebnis einer historischen Entwicklung. Wie es sich gezeigt hat, stehe ich mit meinem Interesse nicht alleine da. Die Ahnenforschung hat sich bereits zu einer Art Volkssport entwickelt, angespornt auch durch die zunehmende Verfügbarkeit genealogischer und historischer Fakten im Internet. Ein weiterer Aspekt dieser Sammung von Personendaten ist auch die Aussicht, weitschichtige Verwandte ausfindig zu machen. Es entsteht die Einsicht, dass wir ja doch irgendwie alle verwandt sind.

Wie geht es weiter? Die Forschung hat noch lange kein Ende erreicht. Ziel ist es, bei einzelnen Linien jenseits der Kirchenbücher noch weitere Informationen über grundherrschaftliche Aufzeichnungen herauszufinden. Weiters hoffe ich, dass die slowenischen Matriken irgendwann einmal online verfügbar sind.  Besonders interessant ist es ja, wenn man neben den nüchternen Personenstandsdaten auch noch Geschichten ausgraben kann. Eine spannende Quelle sind hierbei Gerichtsprotokolle oder alte Zeitungen. Im Geschichtsunterricht ist man zumeist nur mit den Geschichten der großen Lenker, Denker und Köpfe der Weltgeschichte konfrontiert. Viel spannender finde ich es, wenn man die Geschichte und Lebenswelt der eigenen Vorfahren, der zumeist einfachen Bauern, Handwerker und Dienstleute, kennenlernt. Wenn man sich fragt, wie diese gehaust, sich ernährt, gearbeitet und gelebt haben. Mit welchen Problemen sie konfrontiert waren. Da wird einem schnell bewusst, dass wir es heute gar nicht so schlecht haben - jedenfalls nicht in materieller und politischer Hinsicht.

 

 

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Zu Beginn des Jahres 2016 wurden die ersten digitalisierten Matriken der Diözese Gurk online gestellt. Es wurde mit den Pfarren mit dem Anfangsbuchstaben A begonnen. Mit heutigem Stand (12.02.2016) sind alle Pfarren bis zum Buchstaben F online. Die Kärntner Diözese ist somit dem Beispiel anderer gefolgt. Zuletzt wurden im letzten bzw. vorletzem Jahr die Matriken der Steiermark und Tirols ins Internet gestellt.

Wie einige andere Diözesen hat sich auch die Kärntner Diözese für die beliebte Plattform Matricula.info entschieden. Nun ist schon der größte Anteil der österreichischen katholischen Matriken im Internet verfügbar. Ausständig sind lediglich noch die Diözesen Salzburg und Eisenstadt (Burgenland).

Die Familienforschung in Kärnten ist nun einfacher geworden. Bis 2019 sollen die Matrikenbücher aller 336 Pfarren der Diözese Gurk vollständig digitalisiert und online verfügbar sein. Hat man früher mindestens 4 Monate vorher für einen Termin im Archiv der Diözese Gurk ansuchen müssen, so kann man nun bequem von zu Hause aus die Matriken durchsuchen. Ein großer Vorteil ist auch, dass man einige Bücher, welche wegen dem schlechten Erhaltungszustand nur als schlecht lesbare Kopien im Lesesaal zur Verfügung standen, nun als hochauflösende Farbdigitalisate betrachten kann. Auch die vorhandenden Indizes wurden digitalisiert und vereinfachen die Suche nach bestimmten Geburts-, Trauungs- oder Sterbeeinträgen.

Was die Einsicht betrifft, unterliegt diese gesetzlichen Bedingungen. Einträge aus Geburtsbüchern jünger als 100 Jahre sind gesperrt. Trauungs- und Sterbebücher sind bis 1939 freigegeben. Ab diesem Jahr sind dann ohnehin die Standesämter für die Beurkundungen verantwortlich.

Das einzige, was dem Anfänger Schwierigkeiten bereiten wird, ist das Lesen der Kurrentschrift und das Verstehen alter oder lateinischer Begriffe. Dagegen hilft Weiterbildung. Es gibt eine Vielzahl von Kursen, Webseiten und Literatur zu diesem Thema. Hilfe bietet auch die Facebookgruppe Ahnenforschung Kärnten, Krain und Küstenland.

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