Simon Pinter
Simon Pinter wurde im September 1779 in Seltschach 35 als ehelicher Sohn von Matthias Pinter und seiner zweiten Frau Magdalena Toff geboren. Der genaue Tag der Geburt bzw. Taufe lässt sich aufgrund einer Beschädigung des Seitenrandes nicht mehr feststellen. Am 14.04.1806 heiratete er in Arnoldstein seine erste Frau, die Witwe Gertrude Meßner geb. Nadrag. Aus dieser Ehe stammen nur zwei Kinder, welche bereits kurz nach der Geburt verstarben. Er wurde schließlich selbst Witwer und heiratete am 28.01.1813 seine zweite Ehefrau Magdalena Kopaunig, welche aus Ratschach in Krain stammt. Von diesem Paar sind 4 Kinder bezeugt. Als Keuschler in Seltschach vlg. Schneider und später in Riegersdorf vlg. Enzele/Tatzl ging er wohl auch einem handwerklichen Beruf nach, möglicherweise war er Schneider oder Faßbinder. Das wäre noch zu klären. Simon segnete bereits mit 52 das Zeitliche, seine Frau starb erst 1865 mit angegebenen 81 Jahren. Ihr Geburtseintrag konnte noch nicht gefunden werden.
Matthias Pinter vlg. Pittenbach
Matthias Pinter war wie sein Sohn Simon zweimal verheiratet. Seine erste Frau Maria Wuschey heiratete er am 22.11.1733 in St. Stefan bei Finkenstein, die zweite Ehe mit Magdalena Toff wurde am 18.04.1774 in Arnoldstein vollzogen. Seine erste Frau Maria ist weniger als ein Jahr zuvor im Juli 1773 verstorben. Mit Magdalena hatte er nur mehr zwei Kinder, darunter meinen Vorfahren Simon. Aus der ersten Ehe stammen 7 Kinder.
Woher Mattias stammte, ist weder aus den beiden Trauungseinträgen noch aus seinem Sterbeeintrag überliefert. Am 24.06.1733 wurde er jedenfalls durch Kauf zum Besitzer der zur Herrschaft Arnoldstein gehörigen Pittenbach-Hube in Seltschach. Der Hof war verschuldet. Und da Matthias aus den Schulden nicht herauskam und diese anscheinend noch vergrößerte, musste er den Hof am 24.10.1759 an seinen Schwiegersohn Hans Urschitz übergeben.
Es dauerte bis zum Juni 2019 bis ich seine erste Ehe und die Geburt einer damals noch unehelichen Tochter in Gödersdorf finden konnte. Erst diese zwei Einträge reichten aus, um ihn mit dem am 19.02.1707 in Susalitsch geborenen Matthias Pinter identifizieren zu können. Dieser wurde als ehelicher Sohn des Thomas und der Maria Pinter geboren. Sein Vater dürfte Besitzer der Sternischitz-Hube in Susalitsch gewesen sein. Diese Hube diente zum Burgamt Villach. Sein Vater Thomas ist dort am 02.03.1740 verstorben. Die weitere Erforschung dieser Familie ist kein leichtes Unterfangen. Susalitsch gehört zur Pfarre Fürnitz und das früheste Trauungsbuch dieser Pfarre reicht nur bis 1733 zurück. Vom Burgamt Villach sind die Unterlagen leider auch eher dürftig.
Die Pinter in Susalitsch
Jedenfalls gab es bereits im 16. Jahrhundert Pinter in Susalitsch. Im Urbar des Martin Behem von 1579 (Stadtarchiv Villach) findet sich in Susalitsch eine halbe Hube, welche vorher ein Symon Coman besaß und von einem Peter Pinter übernommen wurde. Später wurden noch ein Gregor und Matheß Pinter für diese Hube als Besitzer angeführt, jedoch ohne genaue Datierung. Von dieser Hube mussten jährlich jeweils ein Vierling Roggen, Hirse und Hafer als Zehent abgeliefert werden. Weiters gab es eine Hube des Christoff Ternitschach. Diese könnte mit der Sternischitz-Hube ident sein und war wesentlich größer als die erste erwähnte Hube. Als nachfolgende Besitzer scheinen Adam Postrießen und Gregor Pünther auf. Diese Hube musste jeweils zwei Vierling Roggen, Gerste und Hafer als Sackzechent an das Burgamt Villach abführen. Die Sternischitz-Hube in Susalitsch war auch 1840 noch im Besitz der Pinter.