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Die Pinter in Radendorf

In meiner Genealogie gibt es noch eine weitere Pinter-Linie in Radendorf. Der früheste eruierbare Vorfahre ist Adam Pinter, welcher Mitte des 17. Jahrhunderts Besitzer der zur Herrschaft Arnoldstein untertänigen Aidel- oder Pinterhube in Radendorf war und aus der Tschau stammen dürfte. Er hat die Hube im Mai 1643 von seinem Schwager Hannß Oyz übernommen. Seine erste Frau war wohl eine Helena, die zweite eine Maria Fugger aus Krainegg, welche er 1662 in Arnoldstein heiratete. Mein Vorfahre Johann Pinter muss aus der früheren Ehe stammen. Seine Geburt ist wohl auf die Zeit vor Beginn der Matrikenaufzeichnungen zu datieren. 1658 war Adam in einem Raufhandel verwickelt. Er wurde damals beim Nachhauseweg von Villach nach Radendorf von einem Lukas Glantschnig mit einem Stock am Kopf verletzt. Darüber gibt es einen Eintrag in einem Gerichtsprotokoll der Gerichtsherrschaft Finkenstein. Radendorf liegt zwar nicht in diesem Gericht, doch dürfte sich die Tat im Finkensteiner Gericht ereignet haben. Adam ist nach dem 07.05.1677 verstorben, da er an diesem Tag noch zu Lebzeiten die Hube an seinen Sohn Johann übergeben hat.

Die Pinter in Oberrain

Aus Oberrain stammt meine dritte Pinter-Familie unter meinen Vorfahren. Hier beginnt der Stammbaum mit Simon Pinter, der wahrscheinlich der Sohn eines Martin ist. Er war mit Maria verheiratet und am 06.04.1656 erblickte in Oberrain der Sohn Georg das Licht der Welt. Diese Pinters waren Besitzer der Raut- oder Pinter-Hube in Oberrain, welche zur Kirche St. Magdalena in der Schütt (damals Roggau) zinste. Georg übernahm am 19.12.1673 die Hube von seinem Vater Simon, nachdem dieser sie verschuldet hatte. Nachfahren dieser Familie waren auch Besitzer der Oberen Meschnig-Hube in Gödersdorf 1. Auf den Gründen dieses Anwesens wurde später das Schloß Neufinkenstein erbaut. Im Tauschwege bekam die Familie dann Gründe der Herrschaft Finkenstein beim späteren vlg. (Oberen) Meschnig in Altfinkenstein. Der Vulgoname wurde also mit nach Altfinkenstein genommen und besteht dort noch heute.

Weitere Pinter-Familien im unteren Gailtal

Die Pinter der Sternischitz-Hube in Susalitsch dürften ja aus der Tschau stammen. Dort wird bereits 1596 ein Mateß Pinter erwähnt. Er war zu dieser Zeit Besitzer vlg. Kovač (Schmied). 1622 wird der Hof an dessen Sohn Kaspar übergeben.

Auch in Pöckau finden sich Namensträger. 1604 stirbt dort ein Lukas Pinter und hinterlässt als Erben die Witwe Euphemia sowie fünf Kinder. Und auch im Ort Gailitz werden Pinter erwähnt, 1641 sitzt dort ein Jakob. Und im Jahr 1649 findet sich im Arnoldsteiner Hofgerichtsprotokoll ein Thomas Pinter beim Plähauß. Ein Blähhaus ist ein Hochofen zur Gewinnung von Roheisen. In der Region spielte zu dieser Zeit der Bergbau und die Eisenverarbeitung noch eine große Rolle.

 

© 2021 by Mag. Christian Gallobitsch