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Jakob

Jakob ist das einzige überlebende Kind von Josef. Er wurde am 23. Juli 1778 in Feistritz 8 geboren, heiratete am 6. Feb. 1809 in Maria Elend Katharina Zuder aus Flitsch (heute Bovec in Slowenien) und starb am 27. März 1855 in Fresnach 23 als Gemeindearmer. Von ihm und seiner Frau sind 11 Kinder beurkundet. Mindestens 5 Kinder erreichten nicht mal das 4. Lebensjahr. Drei Söhne hatten Nachkommen. Dessen Sohn Gabriel hatte 8 Kinder, 4 davon haben das Erwachsenenalter nicht erreicht.

Gabriel hatte einen Bruder namens Rochus. Dieser wurde am 16. Aug. 1815 in Maria Elend 28 geboren. Am 18. Nov. 1849 heiratete er in Maria Elend eine Maria Schlosser. Mindestens 3 Kinder (2 Söhne, 1 Tochter) gingen aus dieser Ehe hervor: Maria erreichte gerade das 4. Lebensjahr, Franz das 23. und Anton wurde immerhin 36. Dieser war Kutscher in Raibl und wurde 1892 in der Pfarre Fürnitz von einem Zug überfahren. Ob er Nachkommen hinterließ ist nicht geklärt, jedenfalls wurde er als ledig im Sterbebuch vermerkt. Rochus selbst war aber auch kein langes Leben beschieden. Am 19. Aug. 1858 kam er in Maria Elend 51 unter seltsamen Umständen ums Leben. Er wurde erhängt aufgefunden. Der Totenbeschauschein ist glücklicherweise vorhanden. Er wurde am 20. Aug. gerichtlich beschaut. Es wurde befunden, dass der selbe am blutigen Schlagfluß gestorben, und sogleich wurde erhoben, daß derselbe dem Endwan ergeben, in einem Zufalle von Zorn und Nahrungs-Sorgen sich selbst entleibt habe. Es wurde dann beschlossen, dass dieser ohne Gepränge am gewöhnlichen Friedhof begraben werden kann. Weiters gab es noch den Bruder Franz, welcher am 7. Okt. 1808 geboren wurde. Über dessen Verbleib sowie möglicher Nachkommenschaft ist leider nichts bekannt. Möglicherweise war er Soldat und ist bei einer Schlacht umgekommen.

Gabriel

Ab Beginn der 1830er Jahre lebte Gabriel Gallobitsch im Pfarrgebiet von Rosegg. Er heiratete am 9. Feb. 1834 Katharina Reichmann, welche aus Berg bei Rosegg gebürtig war. Ihr Vater besaß dort die Bauernhube vlg. Romauch, welche mit einerTafferngerechtigkeit (ein Wirtshaus) ausgestattet war. Katharina hatte bereits 2 uneheliche Kinder. Mit Gabriel bekam sie weitere 7 Kinder, welche zwischen 1833 und 1855 in Berg, Buchheim und Suetschach zur Welt kamen. Von 3 Söhnen erreichten 2 das Erwachsenenalter und hinterließen auch Nachkommen: Johann und Mathias. Zur Zeit Gabriels wurden um 1850 die Gemeinden in Österreich eingeführt. St. Jakob im Rosental und Rosegg bildeten ursprünglich eine Gemeinde, wovon sich Rosegg bereits in den 1880er Jahren verselbstständigte

Johann wurde am 20. Okt. 1833 in Berg 8 geboren und heiratete eine Magdalena Rausch. Dieser Ehe entstammten zumindest 5 Kinder. Er starb am am 24.01.1900 als Johann Golobič in der Pfarre St. Jakob im Rosental. Von diesem Zweig gibt es bis heute eine Nachkommenschaft. Sein jüngerer Bruder ist mein Vorfahre Mathias.

Mathias

Foltitsch-Keusche
Foltitsch-Keusche in Mallestig, 1976

Mathias war neben Johann der zweite Sohn von Gabriel Gallobitsch. Er wurde am 2. Nov. 1835 in Buchheim 8 geboren und zog in die gerade erst entstandene Gemeinde Finkenstein, wo er eine Familie gründete. Er heiratete am 9. Jän. 1870 in St. Stefan bei Finkenstein Ursula Urschitz, welche aus einer alteingesessenen Mallestiger Bauernfamilie entstammte. Der erste gemeinsame Sohn war Johann. Er wurde bereits am 20. Dez. 1867 in Mallestig 40 geboren und später legitimiert. Sie brachte dann noch weitere 6 Kinder zur Welt.

Nach einigen Generationen von Vorfahren, welche als Inwohner in einem Dorf lebten, wurde nun Mathias Gallobitsch zum Besitzer der Foltitsch-Keusche Nr. 37 in Mallestig. Geneau genommen erbte im Jahre 1886 seine Frau Ursula geb. Urschitz das Anwesen. Den Besitz übernahm 1896 der erstgeborene Sohn Johann. Mittels Kaufvertrag kam die Foltitsch-Keusche im Jahre 1906 an einen anderen Besitzer. Heute steht dieses Gebäude nicht mehr.

Leider wurde mein Ururgroßvater nicht sehr alt. Bereits am 5. Juni 1885 verstarb er in Mallestig 35 49jährig an einer Verkühlung. Interessant ist die außergewöhnliche Anmerkung im Sterbebuch: auf der Auerhahn Pfalz verkühlt und Leibschaden. Ob er etwa Jäger war? Die Foltitsch-Keusche übernahm jedenfalls sein ältester Sohn Johann, der 1904 eine Ursula Kofler heiratete und bereits im Jahre 1924 verstarb. Er hinterließ keine Nachkommen.

Schuster, Eisenbahner und Gastwirt

Stefele-Keusche
Mathias (II.) Gallobitsch mit seiner Frau Maria vor der Stefele-Keusche

 Der zweite gleichnamige Sohn von Mathias wurde am 21. Jul. 1880 in Mallestig 37 geboren. Er wohnte vorerst mit seiner Familie in der Schicher-Keusche Nr. 41  und erwarb im Jahre 1923 die Stefele-Keusche in Altfinkenstein, wo er leider 1949 unter tragischen Umständen durch Selbstmord aus dem Leben schied. Sein Sohn Mathias III. (mein Großvater) war wie sein Vater Schuster und Eisenbahner. Durch Heirat kam er zum vlg. Store nach Altfinkenstein, wo er das Gasthaus seines Schwagers Matthäus Kofler übernahm und bis zu seinem Tode im Jahr 1963 führte.

Gasthaus Matthäus Kofler
Das erste Gasthaus in Altfinkenstein: Matthäus Kofler's Gasthaus, vlg. Store

Forschungsausblick

Ich hoffe durch weitere Forschungen in Slowenien wenigstens noch eine Generation weiter zurück zukommen. Die Schreibweise des Namens änderte sich einige Male: von Golob auf Golobitsch (um 1780) bzw. Galobitsch/Gallobitsch (um 1850). Zur damaligen Zeit waren die meisten Analphabeten. Die textliche Überlieferung war abhängig von herrschaftlichen Kanzleischreibern sowie matrikenführenden Pfarrern. Es gilt vor allem auch darum, einige Details der Lebensgeschichten auszugraben, um ein umfassenderes Bild über die Vorfahren zu bekommen.

© 2021 by Mag. Christian Gallobitsch